Soziale Unternehmung Drahtzug in Zürich

Transformation eines Schutzobjektes in eine moderne Produktionsstätte ohne die Zeichen seiner Herkunft und Geschichte zu verleugne

2008 – 2009
Instandsetzung und Umbau einer historischen Fabrikbaute in eine Produktionsstätte für Menschen mit psychischen Behinderungen

Bauträgerschaft
Stadt Zürich Liegenschaftenverwaltung

Architektur
Hasler Schlatter Partner

Ein Ensemble der einstigen Seidenstoffweberei am Wildbach im Zürcher Quartier Riesbach wird vom gemeinnützigen Verein Werkstätte Drahtzug als Sitz eines Produktionsbetriebes für Menschen mit psychischen Behinderungen genutzt. Die Gebäude aus den Jahren 1758 und 1882 wurden in den letzten Jahrzehnten gewerblich genutzt und nicht mehr unterhalten. Um die zeitgemässen Bedürfnisse  der Nutzerinnen und Nutzer an eine moderne Produktionsstätte erfüllen zu können, mussten die Gebäude tiefgreifend umgebaut werden. Die Nutzungsverteilung hatte dem Warenfluss zu entsprechen und verschiedene Sozialräume waren zu integrieren. Trotz dieser umfassenden betrieblichen Vorgaben sollten die Spuren der Geschichte und Erinnerungen an die alten Stimmungen erlebbar bleiben. Im Innern wurde daher das alte Treppenhaus restauriert, Niveauunterschiede wurden soweit möglich beibehalten und die alten Strukturen nicht verkleidet. Die neuen Einbauten wurden in zeitgemässer Architektur ausgeführt um die geschichtliche Lesbarkeit nicht zu verwässern. Aussen wurde die ursprüngliche Substanz herausgeschält und von den späteren Anbauten befreit um wieder einheitliche Gebäudeformen ausmachen zu können. In enger Zusammenarbeit mit der Denkmalpflege und den Nutzern konnte so dieses Schutzobjekt in eine moderne Produktionsstätte transformiert werden, ohne die Zeichen seiner Herkunft und Geschichte zu verleugnen.
Hasler Schlatter Partner gewannen mit diesem Vorgehensvorschlag das Planerwahlverfahren und wurden mit der Gesamtleistung Architektur beauftragt. Das Objekt wurde in Zusammenarbeit mit einem Baumanagementbüro und mit Einzelunternehmern realisiert.